05.11.2023 - Hallo Oman!
Mit dem Flugzeug ging es heute weiter. Das Terminal, von welchem wir im Abu Dhabi abflogen, hat erst im August geöffnet und sah dementsprechend modern und neu aus. Die Mitarbeiter waren ausnahmslos sehr freundlich, die Preise jedoch sind noch teurer als an anderen Flughäfen. Selbst bei McDonald's und Starbucks sind die Preise doppelt so teuer wie im restlichen Land. Trotzdem haben wir uns einen Cappuccino bei Starbucks gegönnt :D Nach 45 Minuten Flugzeit landeten wir auch schon in Maskat, der Hauptstadt des Oman. Dort holten wir direkt unseren Mietwagen ab, welcher uns die nächsten 10 Tage durch das Land begleitet. Wir haben einen Mitsubishi Montero mit Allradantrieb. Für uns ist er riesig, aber wir haben uns gedacht, dass wir darin auch mal schlafen können. Wildcampen ist im Oman erlaubt und Hotels sind relativ teuer - also mal schauen. Die erste Nacht verbringen wir aber in einem Hotel, welches wir schon vor ein paar Tagen gebucht haben. Es ging 160 Kilometer südlich der Küste entlang bis nach Tiwi. Unterwegs waren wir direkt im Supermarkt und haben Lebensmittel eingekauft. Angekommen haben wir erstmal niemanden angetroffen, aber nach einer kurzen Zeit konnten wir Einchecken. Wir haben abends noch geschaut ob und wie wir im Auto schlafen könnten. Das Auto hat sieben Sitze, die man zwar alle umklappen kann, aber dadurch ist der Boden uneben. So einfach wird es mit dem darin schlafen nicht. Während wir hin und her probierten sprang eine Katze mehrmals ins Auto. Sie gehört zum Hotel und miaute später munter das ganze Hotel zusammen. Wir haben noch auf der Terrasse des Hauses mit Meerblick etwas gegessen und gehen jetzt früh ins Bett.
06.11.2023 - Wadi Shab
Früh morgens klingelte der Wecker. Auf der Terrasse haben wir gefrühstückt, denn man soll von hier einen wunderschönen Sonnenaufgang sehen. Leider war es zu bewölkt. Gegen 7:45 Uhr checkten wir aus und sind mit dem Auto zum Wadi Shab gefahren, welches nur ein paar Minuten entfernt liegt. Im Oman sind vor allem die Wadis ein absolutes Highlight. Von Jordanien kennen wir das Wort bereits, was so viel wie "Tal" oder "Flusslauf" bedeutet. Hier im Oman sind es richtige Oasen. Regen in den Bergen hat große Täler gegraben und wenn es regnet, läuft dieses nach wie vor dort entlang. Um ins Wadi Shab zu gelangen, muss man einen Fluss überqueren. Gegen eine Gebühr von 1 OMR pro Person (etwa 2,60 € - der Omanische Rial ist stärker als der Euro) wird man von Einheimischen mit einem kleinen Boot auf die andere Seite gebracht. Ein Wanderweg führt zuerst vorbei an ein paar Arbeitern auf einem Feld, dann immer entlang des Flusses und schließlich wird es immer steiniger. Es ist wunderschön hier. Das erinnerte uns ein wenig an den Wanderweg in Südafrika, der irgendwann nur noch aus Felsen bestand. Teilweise muss man durch Wasser gehen, weshalb wir unsere Wasserschuhe mitgebracht haben. Außerdem konnten wir unterwegs auch die Faladsch sehen, welche ein Bewässerungssystem im Oman bilden. Diese ermöglichen in dem regenarmen Wüstenstaat eine ganzjährige Wasserversorgung. Nach etwa einer Stunde kamen wir am ersten Pool an. Von hier aus kann und muss man weiter schwimmen, da der Wanderweg oben endet beziehungsweise zu gefährlich und auch verboten ist. Da wir keine wasserfeste Tasche mehr haben, waren wir nacheinander im Wasser. Sergej ging zuerst los. Man schwimmt zuerst in der Schlucht, dem sogenannten ersten Pool. Dann kann man ein Stück durchs Wasser waten, um in den zweiten Pool zu kommen und es geht schließlich über ziemlich rutschige Felsen in den dritten Pool. Dort geht es durch einen sehr engen Felsspalt in eine Höhle mit einem kleinen Wasserfall. Sergej hat sich reingewagt, Rebecca nicht :D Leider haben wir unser Ladekabel für die GoPro verloren, sodass wir keine Bilder unten in der Schlucht machen konnten. Als wir beide einmal in den Pools waren, haben wir uns noch ein wenig zum Trocknen hingesetzt. Es kamen immer mehr Menschen - zum Glück waren wir früh da. Übrigens darf man nur bekleidet im Oman baden. Rebecca zog sich über ihren Bikini Sergejs T-Shirt an. Dann ging es den ganzen Weg zurück und es fing etwas zu tröpfeln an. Bei starkem Regen kann es in den Wadis sehr gefährlich werden, da sich schnell reißende Flüsse bilden. Am Auto machten wir alle Türen auf, um durchzulüften und uns zwischen den Türen umzuziehen. Plötzlich sprang eine Ziege in den Kofferraum. Wir hatten dort unsere Lebensmittel und sie klaute tatsächlich eine Packung Brot. Sergej wollte es zurückholen, aber etwa 10 Ziegen kämpften schon miteinander darum. Weiter ging der Roadtrip Richtung Süd-Westen. Morgen wollen wir ein weiteres Wadi anschauen und fuhren deshalb direkt dort hin. Unterwegs machten wir Halt an einem riesigen Supermarkt. Hier haben wir große dicke Decken gefunden. Wir haben zwei gekauft und legten sie draußen auf dem Parkplatz direkt ins Auto. So war der Boden etwas ebener und weicher. Heute Nacht haben wir nämlich zum ersten Mal in unserem Leben vor wild zu campen. Auf der Weiterfahrt fing es plötzlich heftig zu regnen an. Fast alle Autos auf der Straße machten Warnblinkanlage an und fuhren Schrittgeschwindigkeit. Die Straßen waren teilweise komplett überflutet, von den Bergen kamen richtige Wasserfälle herunter und auch an der Straße entlang bildeten sich reißende Ströme. Und genauso plötzlich hörte es wieder auf, die Straße war so gut wie trocken. Total seltsam, aber zum Glück waren wir da raus. Der Oman hat eine schöne Wüstenlandschaft. Wir sahen einige Kamele, Ziegen und Esel. Das Navi führte uns an einen seltsamen Ort, die Straßen waren unfassbar eng und schließlich waren wir in einer Sackgasse. Wir drehten um und suchten einen anderen Weg. Schließlich fanden wir den Parkplatz für das Wadi, aber übernachten wollten wir hier nicht. Immerhin wussten wir jetzt, wo wir morgen hinmüssen. Wir fuhren den Weg durch den kleinen Ort ein Stück zurück. Hier gibt es zwar viele Parkplätze, aber das fanden wir zum Übernachten auch nicht so toll. Aus dem Ort raus geht es einen Berg nach oben und bevor es wieder nach unten geht, gibt es einen großen Parkplatz mit Mülleimer und Sitzmöglichkeiten. Wir fuhren dort hin und entschieden heute Nacht hier zu bleiben. Durch die Lage direkt an der Straße zwar nicht der schönste Campingort, aber fürs erste Mal Wildcampen gar nicht so schlecht. Auf Google haben wir gesehen, dass es sogar ein offizieller kostenloser Campingplatz ist. Bei wunderschönem Sonnenuntergang bereiteten wir unser Auto zum Schlafen vor. Danach setzten wir uns draußen hin und machten uns was zu essen. Jetzt versuchen wir früh zu schlafen. Obwohl es gerade mal 19:00 Uhr ist, ist es schon dunkel und fühlt sich deshalb ohnehin schon an als wäre es mitten in der Nacht.