Travel.rs
Das Leben ist zu kurz für irgendwann
 

11.02.2024 - Hallo Peru!

Der Bus nach Peru fuhr erst um 17:00 Uhr. Da wir bereits um 10:30 Uhr auschecken mussten, vertrieben wir uns die Zeit am Ufer des Titicaca-Sees. Wir sind ein gutes Stück am Ufer entlang spaziert, bis plötzlich ein großer Hund bellend auf uns zu rannte. In Bolivien gibt es viele wilde Hunde und besonders hier in Copacabana ist es krass. Gefühlt leben hier mehr Hunde als Menschen. Ein anderes Paar lief vor uns und sie haben Steine in Richtung des Hundes geworfen (natürlich nicht direkt auf den Hund), bis er umdrehte. Wir setzten uns auf die Dachterrasse eines Restaurants. Die Bewertungen aller Restaurants am Ufer sind katastrophal und leider merkten wir das auch. Die Getränke waren in Ordnung, aber der Service und die Sauberkeit ließen zu wünschen übrig. Danach waren wir in einem süßen Restaurant essen. Es befindet sich eine Querstraße vom Ufer entfernt. Der Besitzer konnte sogar deutsch und das Essen war sehr lecker und günstig. Da wir heute das Land verlassen und noch Geld übrighatten, haben wir uns an einem der vielen Stände (auf welchen sich allerlei uns unbekannte Snacks stapeln) einiges gekauft. Wir durften alles probieren, um zu entscheiden, was wir nehmen. Danach sind wir ins Hostel, wo wir unser Gepäck lagern konnten. Wir verabschiedeten uns von den netten Besitzern und den süßen Hunden und sind wieder runter ans Ufer. Dort haben wir noch die Zeit bis zur Abfahrt des Busses verbracht. Der Bus hatte leider 45 Minuten Verspätung, aber wir haben uns gut mit einem Mann aus Amerika unterhalten, welcher seit 14 Jahren auf Reise ist. Dann gings endlich los und nach nur 20 Minuten Fahrt kamen wir an der Grenze an. Wir holten uns den Ausreisestempel von Bolivien und sind zu Fuß über die Grenze gegangen. Bei der Grenzbehörde in Peru gab es dann leider ein Problem. Sie hatten kein Internet und deshalb mussten alle etwa 20 Minuten warten, bis wir schließlich offiziell in Peru einreisen konnten. Wuhuuu geschafft! Peru war uns in Südamerika mit am wichtigsten und letztes Jahr konnten wir ja leider wegen der Unruhen nicht einreisen. Nach knappen 2,5 Stunden Busfahrt in einem richtig guten Bus kamen wir in Puno an. Wie wir schon wussten, fand hier bereits seit Tagen das Candelaria Festival statt. Es war unheimlich viel los, die Menschen auf den Straßen, überall Musik, Bühnen... ein großes Stadtfest eben. Es ist ein christlicher Feiertag und wie bei uns an Fasching sind viele verkleidet. Mit einem Minibus wurden wir zum Hostel gefahren. Bisher finden wir den Service des Hop-Busses top! Wir sind für eine Nacht in einem großen Hostel mitten in der Stadt. Irgendwie wären wir gerne auf das Festival gegangen, aber wir sind platt und gehen früh ins Bett.


12.02.2024 - Uros-Inseln

Die Uros sind eine ethnische Gruppe Indigener, welche auf selbstgebauten schwimmenden Schilfinseln auf dem Titicaca-See leben. Mittlerweile gibt es auf den Inseln ein paar Lodges, in welchen man als Tourist übernachten kann. Wir haben uns über booking eine solche Lodge gebucht und freuten uns wahnsinnig darauf. Leider versuchten wir seit Tagen den Betreiber der Lodge zu kontaktieren, da wir nicht wussten wie wir auf die Inseln kommen. Das Internet im Hostel funktionierte Null, also fragten wir an der Rezeption nach und die Frau war so nett und rief bei der Lodge an. Zum Glück ging jemand ran und nannte ihr den Hafen, von welchem wir mit einem Boot abgeholt werden. Bis dahin hatten wir 2,5 Stunden Zeit, also gingen wir los, denn wir brauchten Bargeld und eine SIM-Karte. Die Parade des Festivals fängt bereits früh morgens an und die Banken befinden sich alle auf deren Weg. Wir beeilten uns, bevor die Parade dort war und alles voller Menschen sein wird. Es war schon viel los, aber wir haben es rechtzeitig geschafft. Als wir beides hatten, gings mit dem Taxi an den Hafen der Uros. Dort angekommen warteten wir 30 Minuten - keiner kam. Zum Glück haben wir vorher noch eine SIM-Karte gekauft. Wir riefen bei der Lodge an. In 15 Minuten sei er da. Irgendwie kam uns das alles Spanisch vor. Die Bootsfahrt von der Lodge dauert nur 15 Minuten, also war er noch nicht mal losgefahren, obwohl die Frau vom Hostel mit ihm gesprochen hatte. Wir waren uns immer noch nicht sicher, ob wir wirklich abgeholt werden. Nach etwa 25 Minuten kam endlich jemand. Mit einem kleinen Boot gings zur Lodge. Der Weg dorthin führte durch Kanäle, überall war Schilf. Wir sahen einen kleinen Minimarkt, eine Kirche und schließlich die vielen Schilfinseln und die typischen Balsa-Boote der Uros. Heutzutage fahren sie aber Touristen umher und anstatt zu paddeln schieben sie diese mit ihren motorbetriebenen kleinen Booten vor sich her. Die Balsa-Boote sind gelb oder grün angemalt und haben vorne zwei Puma Köpfe und hinten einen Fischschwanz. Später haben wir erfahren, dass die Uros finden, dass der Titicaca-See wie ein Puma aussieht, welcher einen Hasen jagt. In der Lodge wurden wir herzlich empfangen. Die Tochter des Mannes, welcher uns eben abholte, leitet die Lodge. Wir haben ein großes Zimmer mit eigenem Bad. Zwei Seiten des Hauses bestehen aus Fenstern und wir haben eine kleine Terrasse. Wenn ein Boot schnell vorbeifährt, schwankt alles. Die Frau fragte, ob wir mittags für einen kleinen Preis mit dem Boot eine Runde durch die Schilfinseln fahren wollen. Wir entschieden uns dafür. Bis dahin machten wir uns einen Kaffee und setzten uns auf die Terrasse. Es war kühl, grau und nass. Mittags kam die Sonne raus und auf 3827 Metern wurde es direkt sehr warm. Die Leiterin der Lodge schnallte sich ihren etwa 1-jährigen Sohn mit einem Tuch auf den Rücken und ging mit uns aufs Boot. Ihr Mann kam auch mit und lenkte uns über den See. Sie zeigten uns ihr Dorf und sie gab uns viele Infos. Sie sprechen eine indigene Sprache, aber sie konnte gut spanisch. Wir sahen den Kindergarten und die Grundschule, einen Sportplatz und viele der einheimischen Hütten auf ihren privaten Inseln. Hier leben etwa 3000 Menschen. Total interessant. Am Ende brachten sie uns auf eine Insel, wo uns ein Mann erklärte, wie sie die Inseln bauen. Schließlich gings zurück in die Lodge. Wir genossen bei schönstem Wetter die Aussicht auf den See. Viele Tagestouristen-Boote fuhren vorbei und die Menschen darauf winkten uns zu :D Wir waren etwas wie im Zoo, aber es war auch total lustig. Als die Sonne unterging, wurde es direkt wieder kühler. Wir haben Abendessen aufs Zimmer bekommen und es war sehr lecker. Danach sind wir gegen 19:30 Uhr bereits ins Bett gegangen, da es dunkel und sehr kalt wurde. Plötzlich klopfte es am Fenster und die Besitzer standen vor der Tür. Sie haben uns zwei Wärmflaschen für die Nacht gemacht - wie unheimlich nett!

13.02.2024 - Puno again

Von der Sonne geweckt waren wir schon um 6:00 Uhr wach. Um 8:00 Uhr gab es leckere Pancakes, Marmelade und zwei Obstteller zum Frühstück aufs Zimmer. Um 10:00 Uhr gings dann mit dem Boot zurück aufs Festland. Wir sind ins Hostel vom ersten Tag gegangen und konnten unser Gepäck bis abends dort lagern, da wir erst um 21:30 Uhr mit dem Nachtbus weiterfahren. Es war gutes Wetter und wir gingen los, um uns die Parade anzusehen. Heute war der letzte Tag des großen Festivals. Wir haben ein schönes Restaurant im ersten Stock eines Gebäudes direkt an der Straße der Parade gefunden. Von dort haben wir etwa 2 Stunden lang der Parade zugesehen, was wirklich Spaß gemacht hat. Die Menschen hatten gute Laune und haben gefeiert, was das Zeug hält. Danach sind wir ein wenig durch die Stadt spaziert. Wir haben uns den Plaza Mayor und die Kathedrale angesehen und sind schließlich in ein Restaurant gegangen. Dort haben wir gegessen, getrunken und ein paar Dinge erledigt. Drei Stunden später wollten wir zurück zum Hostel. Ausgerechnet dann schüttete es aus Eimern. Als es etwas aufhörte, liefen wir schnell los. Die Straßen waren aber leider völlig überflutet und wir machten einen Umweg, um den Bächen des Regens auf den Straßen zu umgehen. Keine Lust wieder krank zu werden, weil wir komplett nasse Füße haben. Wir kamen am Parque Pino vorbei und hier waren viele Kinder und Jugendliche die sich mit Wasserbomben, Rasierschaum und Eimern voller Wasser gegenseitig bombardierten. Oh Noooo! Die können ja ihren Spaß haben, allerdings müssen wir so wie wir sind in den Nachtbus. Wir versuchten auszuweichen, aber natürlich fanden sie es total witzig. Sie rannten Rebecca mit einem großen Kübel Wasser hinterher. Zum Glück waren sie zu langsam. Wir wichen Wasserbomben und Rasierschaum aus. Rebecca bekam trotdzem eine gute Ladung Rasierschaum ab. Nur weg hier! Leider bekamen wir so doch nasse Füße, aber besser als komplett nass gemacht zu werden. Außer Atem und etwas genervt kamen wir am Hostel an. Jetzt haben wir noch knapp 2 Stunden Zeit, bis wir abgeholt werden und dann haben wir hoffentlich eine einigermaßen gute Nacht im Bus. Morgen wird ein toller Tag! Wir freuen uns total, denn wir bekommen wieder Besuch aus Deutschland und bereisen dann Peru die nächsten 2,5 Wochen zu viert.

Hier die vergangenen Tage
Hier geht die Reise weiter