Travel.rs
Das Leben ist zu kurz für irgendwann
 

06.08.2023 - Shinkansen nach Kyōto

Mit dem bekannten Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen ging es in nicht einmal drei Stunden von Tokio nach Kyoto, insgesamt 450 Kilometer. Nachdem wir eingecheckt haben, sind wir eine Runde durch die Stadt gelaufen. Sie ist ähnlich wie Tokio, aber mit viel mehr Verkehr und wir haben das Gefühl, dass es touristischer ist. Wir sind am Fluss Kamogawa entlang gegangen und dann durch die schönen schmalen Gassen. Zum Abendessen waren wir in einem kleinen sehr gut bewerteten Restaurant. Wir mussten uns sogar in eine Warteliste eintragen und waren dann nach etwa 30 Minuten an der Reihe. Wir bestellten uns Ramen und es war gut und preislich voll in Ordnung (etwa 7,00 € pro Gericht). Im Hotel haben wir noch Wäsche gewaschen, da es hier sogar Waschmaschinen und Trockner zur Selbstbedienung gibt. Leider hat das Trocknen nicht so gut funktioniert, weshalb jetzt das ganze Zimmer samt Bad voller Kleidung hängt :D


07.08.2023 - Kyōto Tag 1

Wir sind heute früh aufgestanden, um den Massen am beliebtesten Shintō-Schrein Japans zu umgehen. Selbst in der Nebensaison ist hier wohl die Hölle los. Also gings bereits um 7:00 Uhr mit der Bahn zum Fushimi Inari-Taisha Schrein. Wir mussten nur eine Haltestelle fahren und es war schon einiges los. Wir spazierten durch die tausenden Torii und sind bis ganz nach oben des Berges gegangen. Der Aufstieg war mega anstrengend, da es sehr schwül-heiß war. Aber es war ein besonderes Gefühl durch die ganzen Torii zu gehen. Es gibt hier eine Menge Fuchsstatuen, welche typisch für Inari Schreine sind. Dann gings den ganzen Berg wieder runter und es war jetzt schon viel mehr los. Am Bahnhof angekommen kamen uns die Menschenmassen entgegen. Zum Glück waren wir so früh hier. In der Nähe unseres Hotels waren wir frühstücken und sind zurück ins Hotel. Am späten Nachmittag waren wir zum ersten Mal in Japan Sushi essen. Wir lieben Sushi und das wollen wir hier unbedingt ein paar Mal essen. Wir fanden ein gutes Running Sushi und es war wirklich sehr lecker. Es schmeckte einfach genauso wie in Deutschland, was für und bedeutet, dass die Japaner es in Deutschland wirklich drauf haben :D Danach sind wir ins Gion Viertel gegangen. Es ist sehr bekannt, da es noch ursprünglich ist und hier einige Geishas leben. Fotografieren ist in dem Viertel verboten, denn jahrelang haben Touristen die Geishas ungefragt fotografiert und haben sogar deren private Grundstücke betreten. Wir respektieren das, aber viele andere Menschen leider nicht. Gion ist total schön und wir konnten sogar ein paar Geishas sehen.


08.08.2023 - Nara

Heute ging es wieder früh los, denn wir sind nach Nara gefahren. Bekannt ist die Stadt vor allem für seine zutraulichen Rehe und Hirsche. Sie gehören zu den Sikahirschen und gelten hier als heilig. Nachdem wir am Nara-Park angekommen sind, haben wir schon direkt welche sehen können. Ein paar Meter weiter waren dann gefühlt hunderte um uns herum. Viele standen direkt an den Verkaufsstellen des Reisgebäcks und warteten darauf, bis jemand etwas kaufte, um sie dann zu füttern. Anfangs hatten wir echt Respekt vor den Tieren, weil wir gesehen haben, wie sie den Menschen hinterherliefen und an deren Kleidung knabberten. Aber wir stellten schnell fest, dass sie das nur bei Menschen machten, die was zum Essen hatten. Zu uns kamen die Rehe und Hirsche oft her, aber als sie merkten, dass wir nichts zu fressen haben, liefen sie weiter. Wir haben sie streicheln können und das mögen sie anscheinend, zumindest blieben sie stehen. Wir sahen auch einige, die sich vor den Menschen verbeugen, wenn man es vormachte. Total witzig. Wir waren noch etwas frühstücken und sind zurückgefahren. Am Abend waren wir noch im Nishiki-Markt. Wir finden ihn echt schön, er ist überdacht und man findet hier allerlei an Essen, Souvenirs und Kleidung. Das Abendessen hat uns etwa 10 € gekostet. Nach wie vor finden wir Japan nicht sehr teuer.


09.08.2023 - Arashiyama Bamboo Grove

Der kleine Bambus-Wald ist ein beliebter Fotospot und lockt täglich sehr viele Menschen an. Da wir ihn aber unbedingt sehen wollten, ohne ständig von Menschen angerempelt zu werden, sind wir auch heute wieder sehr früh los. Die Bahn fuhr um kurz nach 7:00 Uhr. Der erste Blick in den Wald hatte was Besonderes. Wir waren dort tatsächlich fast alleine und konnten so das Ganze genießen und ein paar schöne Bilder machen. Wir haben noch einen kleinen See mit ganz vielen Seerosen entdeckt. Um 8:15 Uhr waren wir schon durch den Wald durch und überlegten, was wir machen sollten. Eigentlich wollten wir hier um die Ecke in ein Sushi Restaurant gehen, welches erst um 11:00 Uhr öffnete. Wir spazierten ein bisschen umher, holten einen Kaffee und dann fing es plötzlich stark zu regnen an. Wir stellten uns unter ein Dach und entdeckten einige Souvenirshops, durch die wir gemütlich schlenderten. Als es endlich 11:00 Uhr war, gingen wir zum Restaurant. Unerwartet hatte es heute geschlossen - oh man, da hätten wir auch gleich zurück ins Hotel können... Wir suchten im Internet nach einem anderen authentischen Sushi-Restaurant und fanden zum Glück eins in der Nähe. Zwar hatte es erst wenige Bewertungen, aber die waren richtig gut. Also machten wir uns auf den Weg. Wir hatten Glück im Unglück: ein winziges, altes Restaurant, gerade mal Platz für vier Gäste. Ein älteres, extrem nettes Ehepaar führt das Mini-Restaurant und sie geben sich viel Mühe. Der Sushi-Meister konnte ein paar Worte englisch und erklärte uns, wie man welches Sushi richtig isst. Es war so lecker! Dazu bekamen wir kostenlos japanischen Tee. Es war wirklich ein schönes Erlebnis :) Zum Nachtisch haben wir uns noch in einem Café ein Grüntee-Eis geholt, welches auch lecker war. Grüntee-Eis wird in Japan überall angeboten und da wir (vor allem Rebecca) seit Indonesien richtige Matcha und Grüntee Fans geworden sind, mussten wir das natürlich testen. Zurück in Kyoto waren wir noch bei der Post, denn wir hatten unsere Bluetooth Kopfhörer in Tokio vergessen. Und zwar nur die Kopfhörer, die Ladebox hatten wir dabei. Das war vielleicht ein komischer Moment im Zug, als Sergej die Box aufklappte und sie leer war :D Nach mehreren Nachrichten und einem Anruf im Hotel in Tokio hat es aber tatsächlich funktioniert und wir hatten sie wieder. Abends waren wir in einem Restaurant, welches Curry Ramen anbietet und wir fanden es sehr gut.


10.08.2023 - Kōbe

Mit dem Zug gings heute nach Kobe. Die Stadt ist echt schön - sie liegt am Meer und hat einen schönen Hafen. Dort waren wir auch direkt als erstes. Das Viertel am Hafen nennt sich Harborland und es gibt hier ein großes Kindermuseum mit einem Riesenrad, viele Einkaufsmöglichkeiten und natürlich Restaurants. Danach gings für uns in die Shoppingstraße Motomachi. Sehr ähnlich dem Nishiki-Markt in Kyoto. Aus Kobe stammt das weltbekannte Kobe-Rind. Eigentlich ist das Fleisch von dem Rind sehr teuer, aber wir waren uns einig: wenn wir schon in Kobe sind, probieren wir es direkt hier. Es war richtig lecker, wurde direkt am Tisch auf einer großen Platte gegrillt und es war viel günstiger als gedacht. Für 150 Gramm Kobe-Rind, Beilagen (je eine kleine Schale Sojasprossen, Reis, Misosuppe, japanisches sauer eingelegtes Gemüse, Salat) und Getränke (Wasser und Eiskaffee) haben wir nur etwa 22 € pro Person gezahlt. Danach haben wir uns noch den Ikuta-Schrein angesehen und sind in das Kitano Ijinkan-Gai Viertel gegangen. Hier stehen alte europäische Residenzen. Für eine bestimmte Straße muss man Eintritt zahlen, was wir dann aber nicht gemacht haben. Es war trotzdem echt schön dort gewesen zu sein. Auf dem Rückweg zum Bahnhof haben wir uns noch ein Grüntee-Eis gegönnt und dann gings zurück.


11.08.2023 - Ōsaka

Neuer Tag - neuer Tagesausflug :D Heute stand Osaka auf dem Plan. Zuerst wollten wir hier auch ein paar Nächte bleiben, aber da es nur 30 Minuten mit dem Shinkansen nach Osaka sind, haben wir uns dazu entschieden in Kyoto im Hotel zu bleiben. Dort angekommen sind wir zuerst zum Osaka Castle gegangen. Eine wirklich schöne Burg von einem großen Wassergraben umgeben. Anschließend gings für uns in das Viertel Shinsekai. Wir haben uns dort den Tsūtenkaku Tower angesehen und Takoyaki probiert - ein Teiggericht aus Osaka, welches mit Oktopus gefüllt ist. War ganz okay, aber ein zweites Mal brauchen wir es nicht unbedingt. Zum Abendessen haben wir Okonomiyaki probiert und es war unfassbar lecker. Es wird auch als japanischer Pfannkuchen beschrieben und besteht aus einem Teig aus Wasser, Kohl, Mehl, Ei und Dashi (japanischer Fischsud). Gefüllt wird es dann je nach Belieben mit Fleisch, Fisch, Gemüse, Käse und so weiter. Wir haben uns für Rindfleisch und Käse entschieden. Dazu haben wir ein Glas Rotwein bestellt, welcher perfekt dazu gepasst hat. Danach waren wir im Dotonbori Viertel, quasi das Ausgehviertel der Stadt. Es gibt hier eine Menge Bars, Restaurants und Geschäfte. Durch die vielen Werbetafeln erinnerte es uns an Shinjuku in Tokio. Wir haben uns ein traditionelles japanisches Gebäck gekauft: Taiyaki - es hat die Form eines Fisches und ist typisch mit einer süßen roten Bohnenpaste gefüllt. Wir haben uns auch das Ebisu Tower Riesenrad angesehen, welches anders als andere Riesenräder ist. Die Kabinen sind schmal und geschlossen und es ist in die Gebäudefassade des Kaufhauses Don Qui­jo­te eingelassen. Die Kaufhauskette ist übrigens auch total verrückt. Das Prinzip des Ladens ist absichtlich laut und chaotisch. Es gibt hier alles: Lebensmittel, Elektrogeräte, Kleidung, Taschen, Schmuck, Drogerieprodukte... von total günstigem Ramsch bis hin zu richtig teuren Marken wie Louis Vuitton. Wir haben hier auch verschiedenste KitKat Sorten gesehen, welche wir von Deutschland nicht kennen. Unter anderem Süßkartoffel und Maroni. Mit dem Zug gings zurück nach Kyoto.


12.08.2023 - Letzter Tag in Kyōto

Den Tag heute haben wir ganz entspannt verbracht. Zuerst haben wir die weitere Route umgeplant, da wir wegen eines sich nahenden Taifuns nicht wie geplant weiterreisen möchten. Am Hauptbahnhof haben wir uns dann für einen Shinkansen Sitzplätze reserviert und sind danach in das oberste Stockwerk des Bahnhofs gefahren. Hier gibt es eine Aussichtsplattform, von welcher wir sogar Osaka sehen konnten. Danach haben wir im Hotel weitergeplant und gebucht und sind erst spät am Abend nochmal ins Gion Viertel gegangen. Im Dunkeln sieht das Viertel noch schöner aus und man fühlt sich wirklich, als wäre man im ganz alten Japan. Zum Abendessen haben wir uns nochmal ein Ramen gegönnt.



Hier die vergangenen Tage
Hier geht die Reise weiter